Besondere Schultage in Frankreich
Besondere Schultage in Frankreich
Schule ist immer nur Schule. Früh aufstehen, Formeln auswendig lernen und Klassenarbeiten schreiben. Doch das Lise-Meitner-Gymnasium ist so viel mehr als das. Das Gymnasium ist eine Gemeinschaft, die es ihren Schülern ermöglicht, sich frei zu entfalten und weiterzuentwickeln – und das über Ländergrenzen hinaus. Seit vielen Jahren bietet man uns Schülern die Möglichkeit, an einem Austausch nach Frankreich teilzunehmen. Und auch dieses Jahr gab es wieder die Möglichkeit. Da ich die Sprache sehr mag und auf jeden Fall Lust hatte, diese Art von Erfahrung zu sammeln, meldete ich mich neben rund 25 anderen an. Nachdem die Franzosen uns im März hier in Deutschland besucht hatten, war es nun an der Zeit, unsere Austauschpartner in ihrem Heimatland wiederzusehen. Am 15. Mai 2025 ging es los. Vom Treffen am Hamburger Flughafen, durch die Sicherheitskontrolle, bis wir schließlich im Flieger saßen, vergingen einige Stunden. Nach einem angenehmen Flug landeten wir in Mandelieu. Direkt am Flughafen wurden wir von unseren Gastfamilien mit offenen Armen empfangen. Diese brachten uns dann zur Schule, wo uns ein organisiertes Buffet und eine Schultour erwartete. Den Abend verbrachten wir dann in unseren Gastfamilien und bekamen Zeit, uns in Frankreich einzufinden.
Klar glauben viele, ein Gastfamilienaufenthalt ist gar nicht mal so leicht. Gerade weil man befürchtet, es könnte einige Kommunikationsschwierigkeiten geben. Doch da sollte man sich nicht von seinen Zweifeln plagen lassen. Wir alle hatten wirklich das große Glück, ganz wunderbare Gastfamilien und Austauschschüler zu haben. Und natürlich hat uns das auch die kulturellen Unterschiede deutlich gezeigt. Aber etwas ganz Wichtiges, was man nicht vergessen sollte, ist, dass wir in ihrem Zuhause zu Besuch waren und es auch wichtig war, dass wir Kooperationsfähigkeit mitbrachten. Sie haben sich unendlich viel Mühe gegeben, um uns diese Woche so unvergesslich wie möglich zu gestalten und auch wenn uns einige Dinge vielleicht etwas merkwürdig vorkamen, oder wir etwas nicht verstanden haben, war es eine tolle Erfahrung und manchmal muss man sich auch auf neue Dinge einlassen, damit man auch mal etwas Neues erleben kann! Und klar kann die Kommunikation manchmal ein Problem darstellen, doch durch zeigen, umschreiben oder den einfachen Griff zum Übersetzer können die einfachsten Probleme schnell beseitigt werden. Auch wenn es gar nicht mal so schlecht ist, in der Fremdsprache etwas gefordert zu werden, um eben genau so sicherer zu werden.
Die Woche, die wir in Frankreich, besser gesagt Mandelieu hatten, verging wirklich wie im Flug. Das lag auch an der großartigen Organisation. Es verging kein Tag, an dem man sich nicht ein spannendes Programm für uns überlegt hatte. So besuchten wir zum Beispiel Cannes und Nizza mit ihren Sehenswürdigkeiten, aßen die wohl verrücktesten Eissorten und absolvierten einen Golfkurs. Wir hatten wirklich tolle Aktivitäten, die uns nicht nur viel Spaß gebracht haben, sondern auch die Stadt mit ihren wunderschönsten Ecken gezeigt haben. Aber nicht nur die Lehrer hatten sich tolle Ausflüge einfallen lassen. Auch in den Gastfamilien kamen wir nicht zu kurz. Meine Gastfamilie nahm mich mit ins Fußballstadion, um Nizza gegen Brest spielen zu sehen. Andere verbrachten ihr Wochenende auf einem Boot oder beim Schlendern durch Monaco. An einem anderen Tag stand der Besuch der Schule in Frankreich an. In kleinen Gruppen begleiteten wir die Franzosen durch ihren Schulalltag und bekamen so die Möglichkeit, Unterricht in einem anderen Land zu erleben. Aber es gab natürlich viel mehr zu sehen als nur den Unterricht, auch der Schulhof, die Kantine und die gesamte Schulatmosphäre konnten unser Interesse wecken. Und auch wenn sich die Schule dort sehr von der Art Schule, wie wir sie hier kennen unterscheidet, war es ein spannender Tag!
Natürlich verfolgt ein Schüleraustausch auch einige Ziele. Zum Beispiel, dass wir als Schüler die Möglichkeit bekommen, eine neue, bisher vielleicht unbekannte Kultur kennenzulernen und gleichzeitig neue Freundschaften zu knüpfen. Oder auch, dass wir die Möglichkeiten bekommen, unsere Sprachkenntnisse zu verbessern, denn gerade wenn man in dem Land ist und von Menschen umgeben ist, die die Sprache beherrschen, kann man sich sehr schnell einige neue Kenntnisse aneignen.
Zum Schluss kann ich sagen, dass dieser Austausch wunderbar war! Natürlich hatte er auch einen großen Lerneffekt, nicht nur was die Sprache angeht. Auch unsere Selbstständigkeit und unser Selbstbewusstsein wurden gestärkt. Jeder von uns hat sicherlich unterschiedliche Erinnerungen gesammelt. Aber wir alle haben neue persönliche Erfahrungen gemacht, die uns auch in unserer Entwicklung weiterbringen.
Also möchte ich mich im Namen aller bedanken. Ganz besonders bei den Personen, die diesen Austausch ermöglicht haben. Vom Einsammeln der Anmeldungen, über das Zuteilen der Austauschpartner bis hin zum Organisieren der Ausflüge habt ihr euer bestes gegeben, um dieses Erlebnis zu ermöglichen. Natürlich gilt auch den Gastfamilien ein großer Dank: Ohne eure Bereitschaft und Gastfreundlichkeit wäre so ein Ausflug wohl niemals zustande gekommen. Und auch ein Danke an meine Mitschüler, dass ihr diesen Ausflug zu einem so lustigen, fröhlichen und erinnerungswürdigen Erlebnis gemacht habt.
Danke, dass ich die Möglichkeit hatte, etwas zu erleben, was Auf Wiedersehen sagen so unglaublich schwer macht. Ich wünsche jedem die Möglichkeit, an so etwas teilzunehmen und möchte jeden hiermit ermutigen, sich zu trauen und auch ein unvergessliches Erlebnis zu erleben!
Bericht von Emma Dreszler, 10b