Begabtenförderung – Warum eigentlich?

Ungefähr zwei Prozent der Bevölkerung haben einen IQ von über 130. Am Gymnasium liegt diese Zahl etwas höher bei circa 6 %.

Hochbegabung ist zu ca. 50% durch die Gehirnstruktur und damit genetisch veranlagt. Allerdings müssen, damit dieses genetische Potenzial voll entfaltet werden kann, die anderen 50% trainiert werden.

Neben den Hochbegabten gibt es aber auch Hochleister (Schüler mit besonderer Motivation und Lernwillen) oder Schüler mit Teilbegabungen, für die unsere Angebote der Begabtenförderung ebenfalls zugänglich sind.

Besonders begabte Schüler lernen schneller, denken vernetzter, verstehen schneller abstrakte Konzepte und brauchen wenig oder kaum Wiederholungsphasen zur Festigung des Erlernten. Bei diesen Schülern besteht die Gefahr, dass sie sich in ihrem normalen Lernumfeld schneller langweilen, die Lernfreude und sogar den Anschluss an die Lerngruppe verlieren können (Underachiever).

Die Begabtenförderung am LMG

Die Aufgabe der Begabtenförderung am LMG besteht darin besondere Potenziale zu entdecken und den Schülern durch Programme und Materialien weitere Lernwege, die Erschließung neuer Inhalte oder eine Vertiefung ihrer Interessensgebiete zu ermöglichen. Hier ist eine enge Kooperation zwischen dem Elternhaus, Lehrerkräften und den Beauftragten für Begabungsförderung wichtig. Grundsätzlich bieten wir für die Unter-, Mittelstufe und Oberstufe verschiedene Modelle an, die Sie ebenfalls in der folgenden Begabungsmatrix sehen.

In der Unterstufe steht das Ankommen an der Schule im Vordergrund. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit sich in Wettbewerben wie der Mathematikolympiade, dem Mathekänguru, dem Lesewettbewerb, dem Bundesfremdsprachenwettbewerb etc. zu beweisen. Darüber hinaus steht eine sogenannte Profi-Box mit herausfordernden Aufgaben in jedem Klassenzimmer. Schülerinnen und Schüler, die mit den Leistungsanforderungen der Schule sehr gut zurechtkommen und das Potenzial und Engagement haben sich zusätzlichen Aufgaben und Themen zu widmen, können sich für das Enrichment-Programm des Landes-Schleswig Holstein oder die Ferienprogramme im Rahmen der Juniorakademie qualifizieren.

In der Mittelstufe bieten sich die meisten Möglichkeiten zur Potenzialentfaltung im sozialen und fachlichen Bereich. Besonders begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler können am „Drehtürmodell“ teilnehmen. Sie arbeiten unter Aufsicht einer Lehrkraft während der Unterrichtszeit in einem Extra-Kurs an einem eigenständigen Projekt, in welchem Sie ihr besonderes fachliches Interesse und ihre Fähigkeiten verwirklichen können. Das Drehtürmodell wird von einer Lehrkraft begleitet, die hierbei als Mentor die Planung sowie Verwirklichung des Projekts unterstützt. Versäumte Unterrichtsinhalte werden eigenständig nachgearbeitet.

Die Teilnahme an Wettbewerben, dem Enrichmentprogramm oder der Juniorakademie ist weiterhin möglich. Darüber hinaus beraten wir auch gern über verschieden Möglichkeiten für Stipendien. Sozial engagierte Schülerinnen und Schülern stehen die Teilnahme am Streitschlichterprogramm, der Unesco-AG, dem Patenprogramm für die 5. Klassen oder in der 10. Klasse eine Betätigung als Student Teacher für ausgewählte Kurse der Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs offen. Fremdsprachen werden im Rahmen des Bundeswettbewerbs für Fremdsprachen, der Delf-AG, oder ab Klasse 10 im Rahmen der ModelUnitedNations sowie Erasmus+ gefördert. Die verschiedenen WPU-Kurse bieten ebenfalls die Möglichkeit Themen wie das Programmieren, Imkern, die Herausforderungen der digitalen Medienwelt, die Wirtschaft, die Fotographie oder Debatten neu zu entdecken.

In der Oberstufe nehmen die Lernanforderungen, das eigenständige Lernen in den Kursen zu, so dass hier der Unterricht viele Ansatzpunkte für das vertiefte Forschen und Lernen bietet. Auch zeitlich sind die Schülerinnen und Schüler stärker eingespannt. Daneben stehen den Lernenden weiterhin Wettbewerbe, das Enrichmentprogramm des Landes, die Schülerakademie etc. offen. Auch die speziellen Programme der Schule wie Model United Nations, Erasmus+, Openion, Unesco AG sind weiterhin für die Oberstufenschüler zugänglich. Daneben können Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Projektwoche nun selbst in die Rolle des Lehrers schlüpfen und einen Kurs für jüngere Schüler leiten.

Akzeleration

In seltenen Fällen reichen die Maßnahmen des Enrichments und Drehtürmodells nicht aus. In diesen Fällen und bei der entsprechenden persönlichen Reife des Schülers kann auch die Akzeleration (das Überspringen einer Klassenstufe) bzw. das Teilspringen eine sinnvolle Maßnahme sein. Das LMG hat auch hier positive Erfahrungen mit Schülern gemacht und bietet auch beim Überspringen die nötige durch dafür geschulte Lehrkräfte Beratung und Unterstützung.

Juniorstudium

Einige Schüler entdecken das forschende Lernen zu einem frühen Zeitpunkt und sind in der Lage schon während der Schulzeit einige Seminare an der Uni zu belegen. Über die verschiedenen Möglichkeiten eines Juniorstudiums an unterschiedlichen Universitäten sowie die Ermöglichung dessen im Schulalltag beraten die Begabtenbeauftragten des LMGs ebenfalls.

In eigener Sache

Das LMG bietet ein vielfältiges Programm für die Begabtenförderung. Viele Bausteine sind seit langem Bestandteil der Schule. Andere Bausteine, wie z.B. MUN und Erasmus+, sind neueren Datums und zeigen schon jetzt gute Ergebnisse. Damit die Schule im Rahmen der Begabtenförderung immer auf dem aktuellen Stand bleibt und das richtige Programm zur Potenzialentwicklung begabter Kinder bieten kann, bilden sich die beiden Beauftragten für Begabtenförderung Herr Maniezki und Frau Lemke kontinuierlich fort. Falls Sie eigene Anregungen haben, dürfen Sie uns ebenfalls gern kontaktieren.